Die Inhalte des Kurses

 

Mit Liebe und Bestimmtheit erziehen

Kindererziehung ist eine wundervolle Aufgabe. Dabei ist es wichtig, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Fähigkeit zu lieben und der Fähigkeit, mit Bestimmtheit Grenzen zu setzen. Die zentrale Herausforderung für Erzieher, Lehrer und Eltern besteht darin, das Lernen (im weitesten Sinne) zu fordern und dabei eine von gegenseitiger Achtung geprägte Beziehung aufrechtzuerhalten. Der Kurs zeigt Ihnen, wie Sie durch eine positive Interaktion mit dem Kind größere Erfolge in dessen Erziehung erreichen.

Zielsetzung in der Erziehung

Wäre bei einer Seefahrt der Ankunftsort nicht von Anfang an klar definiert, würde das Schiff orientierungslos im Meer umhertreiben. Mit anderen Worten: Ziele bewusst zu formulieren und anschließend zu verfolgen, ist eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Erziehung. Eine klare Zielsetzung in der Erziehung wirkt zudem wie eine Quelle der Motivation, Inspiration und Energie für die Arbeit mit dem Kind. Auch hilft diese Klarheit maßgeblich bei der Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Erziehungspersonen.

Ja und Nein

Zwei simple Wörter, die eine große Macht besitzen. Ein kritischer Blick auf die eigene Fähigkeit, als Erziehungsperson „ja“ bzw. „nein“ zu sagen, sowie auf die Auswirkungen dessen auf das Kind zeigt uns, wie wir auf gesunde und konstruktive Art etwas erlauben bzw. Grenzen setzen können. Davon hängt ganz wesentlich ab, wie das Kind zu einem späteren Zeitpunkt mit Lebenserfahrungen und Regeln umgehen wird. Die wichtige Bedeutung des „ja“ und “nein“ zu verstehen, eröffnet neue Blickwinkel.

Die Gewohnheiten des Alltags

Kleine alltägliche Bräuche und Aktivitäten helfen uns, typische Bedürfnisse zu befriedigen, einen bestimmten Lebensstil zu pflegen und eine gewisse Lebensqualität zu erreichen. Für die Vermittlung solcher Gewohnheiten, die wir für gut und notwendig halten, ist es wichtig, dem Kind ohne Zwang Hintergründe und Zusammenhänge zu verdeutlichen. Somit lernt das Kind, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu befriedigen, und kann selbständig hilfreiche Lebensgewohnheiten entwickeln.

Der Lernprozess

Dem Kind Wissen und Kenntnisse zu vermitteln, ist eine zentrale erzieherische Aufgabe. Abgesehen von den Inhalten und Informationen lernt das Kind auch, eine Beziehung zum Lernen selbst zu entwickeln. Erwachsene vergessen schnell, was für ein anspruchsvoller Prozess das Lernen ist, und verfügen häufig über nur wenige Mittel und Wege, um das Kind zum Lernen zu animieren. Dabei sollten sie sich der Bedeutung des Lernens stets bewusst sein und selbst lernen, die Lust daran zu fördern.

Beziehungsfähigkeit fördern

Da sich die Persönlichkeit des Kindes wesentlich durch seine Beziehungen zu anderen Menschen entwickelt, ist es von größter Bedeutung, die Bereitschaft und Fähigkeit des Kindes, Beziehungen einzugehen, zu fördern. In dieser Unterrichtseinheit soll zum einen aufgezeigt werden, wie sich die Beziehungsfähigkeit des Kindes ausbildet, und zum anderen sollen Kenntnisse und konkrete Methoden vermittelt werden, mit denen Kinder dabei unterstützt werden können, wertvolle Beziehungen mit Gleichaltrigen und Erwachsenen aufzubauen und die Qualität ihrer sozialen Interaktionen zu verbessern.

Die Entwicklung der Persönlichkeit

Wir können uns die menschliche Persönlichkeit als ein komplexes Geflecht mannigfaltiger Fähigkeiten vorstellen, die in den Wachstumsjahren Form annehmen. Eltern und Lehrer haben die Aufgabe, Kinder und Jugendliche bei der Herausbildung einer offenen und selbstsicheren Persönlichkeit zu unterstützen. Im Kurs werden leicht umsetzbare Erkenntnisse vorgestellt, die dabei helfen, diese Entwicklungsprozesse erzieherisch im Kind zu fördern.

Sich selbst kennen und ausdrücken

Das eigene Selbst zum Ausdruck zu bringen, geschieht anfänglich auf spontane und natürliche Weise: das Kind ist offen und zeigt sich den anderen, wie es ist. Über die Jahre des Aufwachsens wird die Kommunikation mit der Umwelt komplexer. Wichtig bleiben dabei stets Aufrichtigkeit und Authentizität. Eine verzerrte Selbstdarstellung kann zu Zweifeln führen, zur Unfähigkeit, sich selbst zu kennen und somit auch Entscheidungen zu treffen. Zu den Hauptzielen des Erziehens gehört daher die Entwicklung der Fähigkeit zur Selbst(er-)kenntnis und sich selbst mitzuteilen.

Die Fähigkeiten des Erziehenden

Im Kurs wollen wir der Frage nachgehen, wie die eigenen Fähigkeiten ausgebildet werden können. Wir werden sehen, wie wir uns Schritt für Schritt wichtige Fertigkeiten aneignen können, die anfangs unerreichbar erscheinen mögen, die wir aber nach und nach, in Form von Projekten, ins alltägliche Leben zu integrieren lernen werden. Das Bewusstsein, die eigenen pädagogischen Fähigkeiten verbessern zu können, ergibt – unter Anwendung der richtigen erzieherischen Instrumente – einen wertvollen Schatz, der das Erziehen erleichtert und bereichert.

Ein Projekt für das Kind

Ein Projekt zu entwerfen, das der ganzheitlichen Entwicklung des Kindes gewidmet ist, ermöglicht es Eltern und Lehrern, den Erziehungsprozess mit Sorgfalt und Kompetenz zu gestalten. Dabei ist es von großer Bedeutung, zum einen den Ausgangspunkt klar zu erfassen und unser Handeln an den Erziehungszielen auszurichten. Außerdem muss die Entwicklung des Projekts – aus der Perspektive des Kindes und von uns selbst – regelmäßig überprüft werden. Wir werden einfache aber effektive Instrumente kennenlernen, mittels derer ein erzieherisches Projekt gestaltet werden kann.